GRÜNER GOCKEL
Was steckt dahinter?
Liebe Leserinnen und Leser,
als Kirchengemeinde sind wir Teil der Schöpfung Gottes – einer Schöpfung, die uns anvertraut ist und deren Bewahrung zu unseren grundlegenden Aufgaben gehört. In einer Zeit, in der die Auswirkungen des Klimawandels, des Artensterbens und der Umweltzerstörung immer sichtbarer werden, sehen wir es als unsere Verantwortung, nicht nur zu predigen, sondern auch zu handeln. Mit diesem Umweltbericht legen wir offen, wie wir als Gemeinde mit den uns anvertrauten Ressourcen umgehen, welche Schritte wir bereits unternommen haben und wo wir noch lernen und wachsen wollen. Der Bericht dokumentiert unser Engagement für Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung – konkret, transparent und ehrlich. Wir wissen: Der Weg zu einem umweltgerechten und zukunftsfähigen Gemeindeleben ist kein abgeschlossener, sondern ein fortlaufender Prozess. Deshalb verstehen wir diesen Bericht auch als Einladung – zum Mitdenken, Mitgestalten und Mitverantworten. Unser Dank gilt allen, die sich in unserer Gemeinde mit Ideen, Zeit, Energie und Gebet für den Umweltschutz einsetzen. Gemeinsam können wir als Glaubensgemeinschaft Zeichen setzen – für eine lebenswerte Zukunft in Gottes guter Schöpfung.
Pfarrersehepaar Schludermann, 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Deutschland spürbar: Zunehmende Dürreperioden, Starkregen und Überschwemmungen zeigen, dass die Belastung für Natur, Infrastruktur und Gesellschaft steigt. Trotz deutlicher Reduktionen der Treibhausgasemissionen seit 1990 bleibt der jährliche Ausstoß in Deutschland nach wie vor hoch, und es besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf, auch auf lokaler Ebene. Vor diesem Hintergrund beteiligt sich die Matthäuskirche am Umweltmanagementsystem Grüner Gockel, das speziell für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen entwickelt wurde. Der Grüne Gockel bietet ein strukturiertes Verfahren, um Verbrauchsdaten wie Strom, Heizenergie, Wasser, Papier und Abfall systematisch zu erfassen, auszuwerten und Maßnahmen zur Senkung von Ressourcenverbrauch und CO₂-Emissionen umzusetzen. Die Erfassung erfolgt regelmäßig, wodurch Fortschritte messbar gemacht und Handlungsbedarfe frühzeitig erkannt werden können. Neben der Reduzierung von Emissionen unterstützt der Grüne Gockel auch die Förderung von Artenvielfalt in den Außenanlagen und die Umweltbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Gemeinde.
Mit der Teilnahme am Grünen Gockel übernimmt die Matthäuskirche Verantwortung für die Umwelt und trägt dazu bei, die Schöpfung zu bewahren. Das Umweltmanagement sorgt dafür, dass Entscheidungen auf einer fundierten Datengrundlage getroffen werden und Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltleistung der Gemeinde kontinuierlich überprüft und angepasst werden können. Damit leistet die Matthäuskirche einen konkreten, planbaren und überprüfbaren
Beitrag zum Klimaschutz und zeigt, wie kirchliches Handeln im Alltag zur Nachhaltigkeit beiträgt.
Autorin: Ewelyn Haas, 2025
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Dekanatssynode beschäftigt sich mit Umweltmanagement
Der Grüne Gockel
Dekanats-Frühjahrssynode fand am 13. März 2021 erstmals digital per Zoom statt.
Hauptthema war „kirchliches Umweltmanagement“.
Der Begrüßung durch Dekan Jörg Dittmar folgte die geistige Eröffnung durch den Präsiden Hans Ehrenfeld.
Eine kurze Vorstellungsrunde in Kleingruppen diente zur Hinführung an das Thema Umweltmanagement.
Es folgte der Vortrag von Dr. Wolfgang Schürger, Beauftragter für Umwelt- und Klimaverantwortung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zum Thema „Der Grüne Gockel – Das kirch-liche Umweltmanagement-System. In 10 Schritten zur Zertifizierung.
“Was ist der Grüne Gockel? – Zukunftsweisendes Umweltmanagement
Der Grüne Gockel ist das Zertifikat für ein Umweltmanagementsystem in Kirchengemeinden und kirchlichen und diakonischen Einrichtungen. Ziel ist es, die Arbeit vor Ort zunehmend umwelt- und klima-freundlicher zu gestalten. So werden z. B. bewusst Umweltschwerpunkte in der Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gesetzt, aber auch bei Anschaffungen oder bei Neubau und Sanierung von Gebäuden und Liegenschaften.
Umwelt- und Klimaschutz macht die Gemeinden und Einrichtungen auch finanziell zukunftsfähig. Angepasstes Nutzerverhalten verringert z. B. den Wärmeenergiebedarf, den Strom- und Wasserverbrauch. So kann bei den laufenden Kosten beträchtlich eingespart werden. Außerdem erhalten zertifizierte Gemeinden zusätzliche Zuschüsse der Landeskirche zu Bau- und Sanierungs-kosten.
„Konvoi Allgäu" – Umwelt- und Klimaschutz im Dekanat Kempten
Der Vortrag war für die Teilnehmer sehr informativ und wurde begeistert aufgenommen. In einer abschließenden Umfragegaben 33 Prozent der Gemeinden an, am Zertifizierungsprozess zum Grünen Gockel teilnehmen zu wollen. Mit diesen Gemein-den soll im Juni zum „Konvoi Allgäu“ gestartet werden. Dr. Moritz Müller aus der Gemeinde Waltenhofen, die schon vorher mit dem Prozess begonnen hatte, berichtete über die ersten Schritte, Erfahrungen und die weitere Vorgehensweise.
Zum Schluss stellte sich der Umwelt-beauftragte des Dekanats Kempten, Werner Bogner, vor und warb dafür, dass jede Gemeinde einen Umweltbeauftragten im Kirchenvorstand benennen sollte.
Informationen
Zum Grünen Gockel: